Jakob – Saat!

Gedanken inspiriert aus meinem neusten Buch «Jakob».

«Da kam Jakob auch schon Esau mit seinen 400 Mann entgegen. Als Jakob ihn sah, stellte er die Kinder zu ihren Müttern. Er liess die Nebenfrauen mit ihren Kindern vorangehen, dahinter kam Lea mit ihren Kindern und zum Schluss Rahel mit Josef. Er selbst ging an der Spitze des Zuges und warf sich siebenmal zu Boden, bis er zu seinem Bruder kam.» 1. Mose 33,1-3 Die Bibel – DGN

Hier sehen wir echt grosses Kino! Jakob bittet seinen Bruder vor all seinen Frauen und Kindern um Vergebung. Alle sehen und hören, wie ihr Vater früher einen grossen Fehler gemacht hat und sich jetzt dafür entschuldigt. Und Happy End sei Dank: Sie erleben wie Esau seinem Bruder vergibt.

Doch interessant zu sehen ist, dass in diesem ganzen Vers nur ein Kind namentlich erwähnt wird: Josef! Und damit will uns der Schreiber was sagen, nämlich, dass dieser entscheidende Moment im Leben von Jakob Spuren bei Josef hinterlassen hat. Jahre später wird Josef von seinen Brüdern verraten und steigt vom Sklaven und Gefängnisinsassen zur rechten Hand des Pharaos auf. Oben an der Spitze der Karriereleiter angekommen, bitten ihn seine Brüder um Nahrung, da eine Hungersnot ihr Land überrascht hat. Jetzt endlich wäre doch der Moment der Rache gekommen? Doch statt sich dieses Recht herauszunehmen, vergibt Josef seinen Brüdern. Was wäre wohl passiert, hätte Josef nicht als kleiner Junge miterlebt, wie sein Vater öffentlich seinen Fehler bekannte und wie ihm sein Bruder vergab? Dieses Ereignis hinterliess eine Saat, die im Leben von Josef aufging und Jahre später Frucht brachte. Er war dank dem Vorbild seines Vaters fähig, seinen Brüder zu vergeben.

So ist es auch in unserem Leben. Unser Leben zieht Kreise, oftmals viel weiter und grösser, als wir uns im Moment vorstellen können. Darum ermutige ich dich, in wichtigen Momenten und Entscheidungen deines Lebens nicht nur an dich und ans Jetzt zu denken, sondern auch daran, dass deine Tat positive oder negative Spuren für deine Nachkommen hinterlassen wird. Deine Taten im Glauben, deine Art wie du mit deinen Mitmenschen umgehst, deine Entscheidung zum Leben der göttlichen Werte, deine Grosszügigkeit, deine Haltung der Vergebung, all dies hinterlässt Spuren. Auch wenn wir im Moment nicht viel von unserem Glauben, unseren Gebeten und unseren gutgemeinten Entscheidungen sehen, gibt es Leute, die uns beobachten, die uns zuschauen. Darum, auch wenn du dir vielleicht sagst: „Hier zu vergeben, interessiert doch niemanden, und warum sollte ich göttliche Werte leben, wenn keiner danach fragt… “, denke daran, dein Leben zieht Kreise, auch wenn wir dies im Moment nicht sehen. Darum ermutige ich dich, lebe ein gottgefälliges Leben. Versuche, täglich dein Bestes zu geben, suche die Gnade Gottes, vergib den Menschen in deinem Umfeld und lass dir nichts zuschulden kommen. Erlebe, wie du dadurch eine Saat aussäst, die über dein Leben hinaus Spuren hinterlässt. Ich wünsche dir gerade heute den Mut, die Kraft und die nötige Disziplin, Gott zu suchen und zu erleben, wie du durch deine richtigen Entscheidungen positive und kraftvolle Spuren über dein Leben hinaus hinterlassen wirst.